Vor- und Nachteile: Fensterverglasung

Sabine Neumann Sabine Neumann
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Wie wichtig Fenster sind und wie stark sie sich vor allem in der Optik, Art und dem Ort des Einbaus voneinander unterscheiden, haben wir euch kürzlich in diesem Artikel zusammengefasst. Heute geht es primär um das Thema Verglasung. Welche Eigenschaften Fensterglas unbedingt haben sollte, welche verschiedenen Typen es gibt, wie hoch die Kosten sind und welche Fördermöglichkeiten man hat, wenn man sich neue Fenster einbauen lässt – all das behandelt dieses Ideenbuch.

Fensterverglasung: Wärmeschutz als A und O

Wer heute seine Fenster erneuern lassen will oder bei einem Neubau die Fenster plant, sieht sich in erster Linie mit dem Thema Wärmeschutz konfrontiert. Eine energieeffiziente Wärmeschutzverglasung ist das A und O und die Grundlage eines jeden modernen Fensters, unabhängig davon, welche weiteren Anforderungen es darüber hinaus noch erfüllen soll. Nach der Energie-Einspar-Verordnung von 2014 (EnEV) dürfen neue Fassadenfenster heutzutage maximal einen Wärmedurchgangskoeffizienten, auch U-Wert genannt, von 1,3 haben. Für Dachfenster gilt der Richtwert von 1,4.

Fensterverglasung: Verschiedene Arten

- Sicherheitsglas: Neben dem Punkt Energieeffizienz spielt auch das Thema Sicherheit eine wichtige Rolle, wenn es um die Fensterverglasung geht. Im Idealfall wird sowohl Bruch- als auch Einbruchsicherheit gewährleistet – und zwar mit Verglasungen, welche besonders hohe Sicherheitsansprüche erfüllen. Zu nennen ist dabei zum einen Einscheibensicherheitsglas, eine thermisch vorgespannte und extrem biegsame Fensterglasart, die im Ernstfall in Scherben ohne scharfe Kanten zerfällt, wodurch die Verletzungsgefahr minimiert wird. Zum anderen gibt es Verbundsicherheitsglas, das umgangssprachlich auch als Panzerglas bezeichnet wird, und aus mehreren miteinander verbundenen Scheiben sowie einer hochelastischen, reißfesten Folie besteht. Bricht die Verglasung, bleiben die Scherben an der Folie kleben, die zum einen vor Verletzungen schützt und zum anderen ein weiteres Hindernis für Einbrecher darstellt. 

- Schallschutzglas: In Großstädten oder in unmittelbarer Nähe zu Flughäfen, Bahnstrecken, Autobahnen oder ähnlichem, kann man über Fenster aus Schallschutzglas nachdenken, das vor Lärm schützt und die Wohnqualität steigert. Auch hier kommen Verbundglasscheiben mit einer eingebrachten Folie oder Kunstharzschicht zum Einsatz. 

- Brandschutzglas: Wer sein Haus mit feuerwiderstandsfähigen Fenstern ausstatten will, muss auf Brandschutzglas zurückgreifen. Dieses wird aus einer feuerhemmenden und feuerbeständigen Verglasung gefertigt. 

- Sichtschutzglas: In dicht bebauten Siedlungen und Straßen ist Sichtschutzglas eine interessante Möglichkeit, um sich im Haus vor neugierigen Blicken zu schützen, ohne dabei den natürlichen Lichteinfall durch Rollos, Vorhänge oder ähnliche Maßnahmen einzuschränken. So wird innen mehr Privatsphäre erzielt, der Ausblick nach draußen aber bleibt erhalten. 

- Sonnenschutzglas: Räume, die nach Süden liegen, kann man mithilfe von Sonnenschutzglas vor Überhitzung schützen. Diese Art der Verglasung wirkt von innen wärmedämmend und bietet einen guten Wärmeschutz gegen Solareinstrahlung.

Fensterverglasung: Kosten

Dass neue Fenster nicht mal eben aus der Portokasse zu bezahlen sind, versteht sich von selbst. Zu den Kosten für die Verglasung kommen noch die Preise für Rahmen, Isolation und Einbau dazu. Je nach Größe, Machart und Anzahl der Fenster kann eine Erneuerung also durchaus schon eine große Investition darstellen, die sich allerdings in der Regel relativ schnell lohnt, weil man durch die moderne Wärmeschutzverglasung seine Heizkosten spürbar senken kann. Um ein paar Zahlen in den Raum zu werfen: Ein einfaches Wärmeschutzfenster kostet inklusive Einbau 500 – 800 Euro. Entscheidet man sich für Sicherheitsglas, sollte man etwa 50 bis 150 Euro Mehrkosten pro Quadratmeter einplanen, für Sonnenschutzglas 40 bis 60 Euro, wobei der tatsächliche Preis natürlich nicht nur von der Art der Verglasung, sondern auch vom Material des Fensterrahmens abhängt.

Fensterverglasung: Fördermöglichkeiten

Die gute Nachricht für alle Bauherren, die ihre Fenster erneuern lassen möchten: In Deutschland gibt es heutzutage zahlreiche Möglichkeiten zur Förderung neuer Fenster. Neben regionalen Förderprogrammen sind die bekanntesten und größten Institutionen das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). 

Die KfW-Förderung richtet sich an private Eigentümer, die ihren Wohnraum energetisch sanieren – und in diesem Rahmen eben auch die Fenster austauschen – wollen. Dabei ist zu beachten, dass der Antrag der Förderung vor der Umsetzung gemeinsam mit einem Energieberater gestellt wird, dass die Fenster einen U-Wert von 0,95 haben oder unterschreiten und dass die Fassade des Hauses einen besseren Dämmwert hat als die neuen Fenster. Je nachdem, welchen KfW-Standard man mit seinen Sanierungsmaßnahmen erreicht, kann man mit Zuschüssen in Höhe von 10 bis hin zu 30 % der Kosten rechnen. Auch ein Förderprogramm mit Darlehen anstatt mit Zuschüssen ist bei der KfW möglich. Einzelmaßnahmen wie die Fenstersanierung können dabei mit Krediten von bis zu 50.000 Euro bedacht werden.

Auch die Energiesparberatung des BAFA unterstützt die private Fenstersanierung. Hierzu muss man einen förderfähigen Energieberater ins Boot holen. Der Zuschuss für eine Vor-Ort-Beratung beträgt dabei 60 % der förderfähigen Kosten. Wichtig: die Energiesparberatung darf nicht vor Antragsstellung durchgeführt werden und das Gebäude muss vor dem 31. Januar 2002 worden sein.

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