homify 360°: Wohnturm aus Holz in Graubünden

Elisabeth Liebing Elisabeth Liebing
Haus Blarer CH-7503 Samedan, Blarer & Reber Architekten Blarer & Reber Architekten Case moderne
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Wer hat noch nie davon geträumt, in einem Turm zu leben? Also, wir schon. Wir zeigen euch heute einen hölzernen Wohnturm in der Schweiz, der nicht nur wegen der extravaganten Gestaltung und des Formats, sondern auch aufgrund des Innenraumes aus dem klassischen Rahmen fällt.

Geschichte

Das Dorf Samedan, im Schweizer Kanton Graubünden, ist geprägt von Engadinerhäusern. Das sind Häuser, die aus Steinen gebaut werden und bekannt für ihre wuchtige Gestalt sind. Auf dem Grundstück, das wir euch heute zeigen, stand bereits seit 1905 ein Holzhaus. Das erste Geschoss des ehemaligen Bauernhauses wurde von Angestellten bewohnt. Das Erdgeschoss diente lediglich als Lager. Das alte Bauernhaus befand sich in einem nicht mehr zu rettenden Zustand und musste deshalb weichen. Die Architekten und Bauherren entschieden sich, das Gebäude erneut aus Holz zu errichten, um ein kleines Denkmal in der steinernen Umgebung zu schaffen.

Raumprogramm

Insgesamt bietet das Einfamilienhaus der Familie vier Geschosse. Im Normalgeschoss besetzt jeweils ein Zimmer das Gebäudeende. So bleibt in der Mitte der Etage Platz für einen Stauraum und ein Badezimmer. Alle Räume lassen sich mithilfe von Schiebetüren separieren, sodass jedem Zimmer Privatsphäre geschenkt werden kann. In den meisten Fällen macht die Familie davon wenig Gebrauch, weil diese den offenen Grundriss äußerst schätzt. 

Rückseite

Von der Rückseite betrachtet, wirkt der Wohnturm als ob man die Vorderseite gespiegelt hätte. Die Öffnungen präsentieren sich ähnlich angeordnet. 

Die Fassade des Turmhauses besticht durch die vertikal montierte Lärchenschalung. Die Bretter sind sägeroh und wurden in schmalen Abständen zueinander angebracht. Die geringen Zwischenräume gewährleisten die Hinterlüftung. Durch die vertikale Ausrichtung gewinnt das Haus nochmals an Dimension und der Effekt der Höhe wird verstärkt. 

Eingang

Betritt man den Eingang, durchschreitet man zunächst einen Windfang. Das Raumprogramm orientiert sich zunächst an einem Keller, da das Gebäude über kein Untergeschoss verfügt. Wichtige Funktionsräume wie ein Technik- und Abstellraum sowie eine Garage finden sich demnach im Erdgeschoss. Der Baukörper hat eine Breite von fünf Metern. Jedoch maximiert sich die Anzahl zum Erdgeschoss ein wenig. Sodass ein wenig mehr Fläche zur Verfügung steht.  

Wohnen + Kochen

Direkt an den Wohnbereich im ersten Geschoss grenzt eine große Terrasse an, die gen Süden ausgerichtet ist. Durch die Holzbrüstung sowie den aufgesetzten Rahmen, der sich über den Außenraum spannt, erhält die Terrasse zusätzlich Intimität. Die Küche und der Essbereich wurden offen gestaltet und befinden sich in einem fließenden Raum, der abgetrennt ist. Aber nicht nur hier, sondern auch in den höherliegenden Geschossen spielt der offene Charakter eine wichtige Rolle. Hinter der Küche liegt das Wohnzimmer. Bestimmt wird der Innenraum von dem vielen Holz, das eine warme Atmosphäre zaubert. 

Treppe

Im Zentrum des Entwurfs stand die einläufige Treppe, die die einzelnen Geschosse miteinander verbindet und so das Turmgefühl verstärkt. Sie wurde in der Mitte des Hauses platziert und stellt neben dem funktionalen Bauelement ein wichtiges gestalterisches Segment dar. 

Weitere Anregungen zu Treppen findet ihr in dem Ideenbuch: Sieben unterschiedliche Treppen

Wohnzimmer

Gemütlichkeit kehrt im Wohnzimmer ein. Ein Grund dafür ist die Gestaltung mit dem vorherrschenden Material Holz, das ein natürliches Klima zaubert. Ein Kamin versprüht behagliche Wärme. Die Möblierung passt sich der innenarchitektonischen Kulisse an und präsentiert sich dezent.

Innenraum mit Holz

Der Innenraum des Turmhauses besticht an den vertikalen Flächen durch die Dreischichtplatten. Die Decken wurden mit 14 Zentimeter dicken Holzbrettern ausgelegt. So entsteht eine hochwertige Decke aus Vollholz. Hier wurde neben dem Holz ein blauer Akzent gewählt, der dem Bereich Frische verleiht. 

Konstruktion des Wohnturms

Die Bodenplatte des Hauses wird ähnlich, wie bei einem Pfahlbau, von acht Betonrohren getragen. Die Wände des Holzturmes werden in einer Holzständerbauweise gebildet. Die Zwischenräume der Holzwände wurden mit Zellulosefasern gedämmt. Auf eine Dampfbremse konnte aufgrund des natürlichen Materials Holz verzichtet werden.

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